Informationen zum Aufenthalt auf der Kinderintensivstation für Früh- und Neugeborene

Aufnahme

Wenn Sie Ihr Kind im Florence-Nightingale-Krankenhaus zur Welt bringen, befinden sich der Kreißsaal, die Wöchnerinnenstation und die Neugeborenen-Intensivstation (Neonatologie) Wand an Wand auf einer Ebene in unserem Mutter-Kind-Zentrum. Das bedeutet nur wenige Meter, bis Sie bei Ihrem Kind sind, egal, ob Sie sich noch im Kreißsaal befinden, oder schon auf der Wochenbettstation liegen. 

Falls Ihr Kind nicht in unserem Haus, sondern in einer umliegenden Klinik geboren wurde, wird es mit einem sogenannten Transportinkubator in einem Rettungswagen ins Florence-Nightingale-Krankenhaus gebracht. Der Transportinkubator ist ein spezielles Bett, ausgerichtet auf die Bedürfnisse von Neu- und Frühgeborenen. Er ist ausgestattet wie eine kleine Intensivstation auf Rädern. Diese Transporte werden immer von Pflegenden und Ärzt:innen begleitet.

Hygiene

Das Thema Hygiene hat im Krankenhaus eine sehr große Bedeutung, ganz besonders auf der Kinderintensivstation. Da Kinder ein vermindertes Immunsystem haben, müssen wir im Umgang mit ihnen besonders sorgfältig sein. Die wichtigste Maßnahme ist die Händedesinfektion. Wie die Händedesinfektion richtig erfolgt, erklären wir Ihnen auf der Station im Detail. Neben der Händedesinfektion gibt es natürlich noch viele weitere Fragen. Diese beantworten wir gern in persönlichen Gesprächen. Zusätzlich bieten wir Ihnen einmal in der Woche eine Beratung durch unsere Hygienefachkraft an.

Versorgungsphilosophie bei Früh- und Neugeborenen

Wir pflegen die Früh- und Neugeborenen nach dem Konzept der entwicklungsfördernden Versorgung.

Gemeinsam lernen wir Ihr Kind kennen, finden seine Fähigkeiten, seine Signale und Stärken heraus. Sie werden zunehmend feststellen, dass Ihr Kind, egal wie klein es noch ist, schon viele Fähigkeiten besitzt. Alle seine Sinne sind bereits vorhanden, es kann hören, es kann riechen, es kann sehen, schmecken und spüren.

Über die Mimik und besondere Verhaltensweisen wird Ihr Kind uns mitteilen, wie belastbar es gerade ist, ob es Hunger hat, ob es wach und aufmerksam ist oder ob es vielleicht gerade eine Ruhephase braucht. So können wir seine ganz eigenen Bedürfnisse erkennen und zusammen die weitere Versorgung Ihres Kindes planen und gestalten.

Bald werden Sie merken, was Ihrem Kind gut tut und was ihm gefällt. Wir werden Ihnen zeigen, wobei Ihr Kind noch Unterstützung braucht, was es schon kann, was es noch lernen muss und welche Wohlfühlangebote es für Früh- und Neugeborene gibt.

Unser Ziel ist es, gemeinsam mit Ihnen als Eltern die Startbedingungen für Ihr Kind trotz des Umfelds einer Intensivstation zu optimieren und zu erreichen, dass Ihr Kind seinen Alltag auf unserer Station so sanft und stressfrei wie möglich erlebt.

Ernährung bei Früh- und Neugeborenen

Vielleicht haben Sie sich fest vorgenommen, Ihr Kind zu stillen. Und auch wenn Ihr Kind zu früh oder krank zur Welt gekommen ist, ist es möglich, es mit Muttermilch zu ernähren. Wenn Ihr Kind vielleicht auch noch nicht in der Lage sein sollte, selbst Milch aus der Brust zu trinken oder zunächst über eine sogenannte Magensonde die Milch erhält, können zu früh oder krank geborene Kinder später gestillt werden.

Wir erklären den Müttern, wie sie die Milchbildung anregen und die Muttermilch für ihr Kind abpumpen können. Muttermilch ist für Frühgeborene und kranke Neugeborene sehr hilfreich. Sie enthält viele Nähr- und Abwehrstoffe. Zudem ist sie auf die Bedürfnisse Ihres Kindes angepasst. Wenn Sie sich für das Stillen entschieden haben, erhalten Sie von uns und unseren Still- und Laktationsberaterinnen Unterstützung und Anleitung.

Wenn Sie sich gegen das Stillen entschieden haben, aus gesundheitlichen Gründen nicht stillen können oder im Moment nicht genug Muttermilch vorhanden ist, bekommt Ihr Kind eine spezielle, auf seine Bedürfnisse angepasste industriell hergestellte Milch (sogenannte Formulanahrung).

Eltern – ein Teil des Versorgungsteams

Der Alltag auf einer Intensivstation ist mitunter sehr anstrengend für Ihr Kind. Sie als Eltern sind besonders wichtig für Ihr Kind und für unsere Arbeit als gemeinsames therapeutisches Team. Es tut Ihrem Kind gut, regelmäßig Ihre leise Stimme zu hören, Sie zu spüren und Sie bei sich zu wissen. Sie als Eltern geben Ihrem Kind Geborgenheit, Sicherheit und Vertrauen.

Wir versuchen, Sie frühzeitig und behutsam in die Versorgung Ihres Kindes einzubeziehen. Sie werden das Handling, Wickeln, Füttern und Baden lernen und können dann zunehmend die Pflege Ihres Kindes übernehmen.

Unterstützungsangebote für Eltern

Es ist uns sehr wichtig, dass es Ihnen als Eltern in der häufig sehr langen Behandlungszeit Ihres Kindes gut geht. Deshalb bieten wir Ihnen verschiedene Unterstützungsangebote an:

  • Psychosoziale Beratung: Ein Team aus Psychologin, Sozialpädagogin und Krankenhausseelsorge steht Ihnen zur individuellen Begleitung zur Verfügung, um Ihnen zu helfen in die neue Situation als Familie hineinzuwachsen. Unsere Gesprächsangebote dienen Ihrer Information, Orientierung und Entlastung und richten sich nach Ihren individuellen Bedürfnissen und Wünschen.
  • Mit der Aufnahme Ihres Kindes bekommen Sie von uns ein Tagebuch geschenkt. Denn das Führen eines Tagebuches ist für Sie als Eltern eine gute Möglichkeit, die neuen und teils beängstigend wirkenden Situationen zu verarbeiten.
  • Bezugsperson mitbringen: Im Rahmen der Besuchszeiten haben Sie die Möglichkeit Ihrem Kind wichtige Bezugspersonen ihrer Familie vorzustellen. Es kann dann leichter fallen, Ihre Eindrücke und Erlebnisse zu teilen, weil ihre Bezugspersonen dann wissen, von wem und wovon Sie sprechen.

Entlassung

Nach Tagen, Wochen oder Monaten bei uns auf der Kinderintensivstation ist die Entlassung ein bedeutender und wichtiger Schritt für Sie als Familie. Da Sie schon sehr früh in die Pflege Ihres Kindes einbezogen wurden, konnten wir im gemeinsamen Pflegealltag schon viele Fragen gemeinsam klären. Spezielle Fragen, zum Beispiel zum Transport Ihres Kindes, zur Schlafumgebung zu Hause oder zur Umgewöhnung vom Klinikalltag in das normale Leben, besprechen wir mit Ihnen im Rahmen unseres pflegerischen Entlassmanagements.

Sie haben auch die Möglichkeit, vor der Entlassung mit Ihrem Kind für mehrere Tage in eine unserer Mutter-Kind-Einheiten zu ziehen. Dort können Sie Ihr Kind rund um die Uhr versorgen. Wir stehen immer für Fragen und praktische Hilfe im Hintergrund zur Verfügung.

Wenn Ihr Kind zu Hause weiterhin auf Medikamente angewiesen ist, oder durch spezielle Geräte (Heimmonitor) überwacht werden soll, bereiten wir Sie rechtzeitig darauf vor. Unter Umständen benötigen Sie zu Hause eine Haushaltshilfe oder eine ambulante Kinderkrankenpflege. Dazu beraten Sie unsere Pflegenden und die Sozialarbeiterin.

Alle Kinder, die bei ihrer Geburt weniger als 1.500 Gramm gewogen haben oder einen besonders schwierigen Start ins Leben hatten, wird eine erweiterte Nachsorge in unserem Sozialpädiatrischen Zentrum (SPZ) angeboten. Dort werden die Kinder auf ihren Entwicklungsstand untersucht. Das SPZ empfiehlt und vermittelt Ihnen dann gegebenenfalls notwendige Therapien, beispielsweise Physiotherapie, Ergotherapie oder Logotherapie.      

Eltern-Frühchentreff am Florence-Nightingale-Krankenhaus

Jeden letzten Mittwoch im Monat (außer im Dezember) laden wir alle ehemaligen Frühgeborenen und ihre Eltern in der Zeit von 15 bis 17 Uhr zu einem kunterbunten Nachmittag in die Familienakademie der Kaiserswerther Diakonie ein. Dort können Sie ehemalige Bekannte aus der Klinikzeit wiedertreffen und sich untereinander austauschen.

Veranstaltungsort ist das Fronberghaus der Kaiserswerther Diakonie, Alte Landstraße 179c in 40489 Düsseldorf.

Bitte unterstützen Sie unser Hilfsprojekt!

Frühchen auf der Kinderintensivstation

Winziges Leben ist auf der Neonatologie am Florence-Nightingale-Krankenhaus in den besten Händen. In den neuen, modern ausgestatteten Räumen der Station können Frühgeborenen noch besser versorgt werden als bisher.


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