Operationen an der Halswirbelsäule: Meistens führen wir die Operation über einen ca. 3 bis 4 cm kleinen quer verlaufenden Schnitt an der rechten vorderen Halsseite durch. In seltenen Fällen und bei fortgeschrittenen Erkrankungen ist ein Schnitt im Nackenbereich notwendig. So können wir Bandscheibenvorfälle, Engstellen (Stenosen) mit Einklemmung des Rückenmarks, Wirbelbrüche oder Tumoren sehr schonend mikroskopisch assistiert operieren. Dabei kommen nur fest etablierte und seit Jahrzehnten bewährte Operationstechniken mit modernsten Implantaten und Bandscheibenprothesen zum Einsatz. Nach der OP ist in der Regel ein stationärer Aufenthalt von lediglich 3 bis 5 Tagen erforderlich.
Operationen an der Brustwirbelsäule: Bandscheibenvorfälle können wir meistens mikroskopisch - über einen kleinen Schnitt - ohne Versteifung entfernen. Bei unkomplizierten Wirbelbrüchen, z. B. bei Osteoporose, wird eine schonende Wiederaufrichtung und Verstärkung mit Knochenzement (sog. Kyphoplastie) angewandt. Bei besonderer Indikation kann sie sogar in örtlicher Betäubung erfolgen. In seltenen Fällen eines komplizierten Wirbelbruches oder bei Tumoren, Metastasen oder Entzündungen führen wir eine Wirbelersatz-Operation durch. Hierfür erfolgt ein Schnitt an der Seite mit Verstärkung durch Titanimplantate (Schrauben und Stäbe) im hinteren Anteil. Diese komplexen Operationen werden bei uns je nach Indikation auch besonders schonend thorakoskopisch, d. h. mit Unterstützung durch eine Kamera, durchgeführt.
Operationen an der Lendenwirbelsäule und am Kreuzbein/Becken: alle Bandscheibenvorfälle und Spinalkanalstenosen (Engstellen im Wirbelkanal) werden bei uns grundsätzlich sehr schonend mikroskopisch und teilweise auch endoskopisch durchgeführt. Dabei können wir spezielle Operationstechniken einsetzen (z. B. je nach Lage des Vorfalls Knochenbohrungen für den Stabilitätserhalt, seitliche Zugänge über die sog. Pars interartikularis, Operationen mit einem transtubulären System bei extrem seitlich gelegenen Vorfällen). Hat der Patient mehrere Bandscheibenvorfälle, diagnostizieren wir mit Testinfiltrationen. Auf diese Weise können wir den Vorfall herausfinden, der die Beschwerden verursacht.
Versteifungsoperationen werden bei uns nur dann durchgeführt, wenn kleinere mikrochirurgische Eingriffe absehbar nicht zum Erfolg führen würden. Je nach Indikation führen wir Versteifungen unter anderem in sog. MISS-Technik durch, also durch besonders kleine Schnitte, um möglichst wenige Gewebe zu verletzen. Die Erholungszeit und der stationäre Aufenthalt sind dabei in der Regel kürzer. Bei Wirbelbrüchen reicht meistens eine kleine Zementverstärkung aus. Bei komplizierten Wirbelbrüchen, Tumoren, Metastasen oder Entzündungen führen wir auch hochkomplexe 360°-Rekonstruktionen und Wirbelersatzoperationen durch.
Vor allem osteoporotisch bedingte Brüche des Kreuzbeins oder des hinteren Beckens, die zu immobiliserenden (lähmenden) Schmerzen führen, operieren wir sehr schonend über einen ca. 1 cm kleinen Schnitt an der Seite. Danach dürfen die Patienten in der Regel sofort aufstehen und voll belasten.