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Therapieangebote
Individueller Therapieplan nach der Diagnostikphase: Kein Mensch ist wie der andere!
Noch ausgeprägter als in der körperlichen Medizin ist die Behandlung einer psychischen Erkrankung individuell sehr unterschiedlich. Grundlage für eine erfolgreiche Behandlung ist eine umfassende Diagnostik, die körperliche Ursachen berücksichtigt und die psychische Erkrankung vor dem Hintergrund der individuellen Lebensgeschichte sieht und einschätzt.
Unser Vorgehen in der Behandlung orientiert sich ganzheitlich an der Entstehung seelischer Erkrankungen und berücksichtigt die individuelle Lebensgeschichte und die mitmenschlichen Beziehungen der Patienten. Darauf basierend arbeiten wir in unserem multiprofessionellen Team einen individuellen, mehrdimensionalen Behandlungsplan aus, der sich wie in einem "Baukasten-System" aus verschiedenen Therapien zusammensetzt. Unser Team besteht aus Fachpersonal der Bereiche Medizin, Krankenpflege, Psychologie, Kreativ-, Musik- und Bewegungstherapie sowie Sozialer Beratung.
Hier erfahren Sie mehr über die einzelnen Behandlungselemente unseres Angebotes:
Diagnostik
Neben der Routine-Diagnostik (körperliche und neurologische Untersuchung, Blutabnahme, EKG) stehen verschiedene Verfahren zum Erkennen möglicher körperlicher Ursachen der psychischen Erkrankung zur Verfügung. Diese erstrecken sich von bildgebenden Verfahren (Magnetresonanz-Tomographie - MRT, Computer-Tomographie - CT), über Hirnstromkurvenmessung (EEG) bis hin zu speziellen Labor- und genetischen Untersuchungen, beispielsweise zur Demenzabklärung. Erforderliche testpsychologische Untersuchungen werden von unseren Psychologinnen und Psychologen durchgeführt. Die notwendige Diagnostik wird nach Sichtung eventuell schon vorliegender Befunde mit den Patientinnen und Patienten besprochen und abgestimmt.
Psychotherapie
Die Psychotherapie ist der Oberbegriff für die psychologische Behandlung des seelischen Leidenszustandes. Nach sorgfältiger Diagnostik kommen verschiedene Verfahren zum Einsatz, die wir miteinander kombinieren, um den individuellen Bedürfnissen des Menschen mit seiner Erkrankung gerecht zu werden.
Unser Psychotherapieverständnis ist individuumsbezogen und umfasst je nach persönlicher Notwendigkeit tiefenpsychologisch-psychodynamische, kognitiv-verhaltenstherapeutische und systemisch-familiendynamische Ansätze. Unser psychotherapeutisches Handeln basiert auf einem schulenübergreifenden Verständnis. Das individuell indizierte Angebot unserer Klinik setzt sich modular aus psychotherapeutisch orientierten Einzelgesprächen und Behandlungen in der Gruppe zusammen.
In der sogenannten Psychoedukation, die als Gruppenangebot stattfindet, werden Betroffene interaktiv über die einzelnen Krankheitsbilder aufgeklärt. Bei der Gestaltung der Einzel-und Gruppengesprächen orientieren wir uns an der kognitiven Verhaltenstherapie und Schematherapie. Somit versuchen wir das aktuelle Problem innerhalb einer individuellen biographischen Lerngeschichte zu verstehen und gemeinsam mit dem Patienten neue Lösungs- bzw. Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Dabei legen wir besonderen Wert auf eine detaillierte Erhebung der Biographie, um den Patienten ganzheitlich zu verstehen. Hierbei helfen auch Ansätze der Schematherapie, welche zu unserer schulenübergreifenden Herangehensweise passen.
Eine stationäre Psychotherapie umfasst eine tiefgreifende Auseinandersetzung mit sich und der eigenen Umwelt. Die Intensität der Behandlung und die Vielfältigkeit der Therapieangebote unterscheiden sich von einer ambulanten Psychotherapie, die meist nach Abschluss der stationären Behandlung in die Wege geleitet wird.
Medikamentöse Therapie
Bei vielen seelischen Erkrankungen ist eine medikamentöse Behandlung hilfreich. Dafür wird entsprechend der individuellen Ausprägung der Erkrankung gemeinsam mit den Patientinnen und Patienten eine sorgfältige Auswahl eines Medikamentes getroffen. Ziel ist es immer, das am besten geeignete Medikament zu finden.
Zum Einsatz kommen bei psychischen Erkrankungen hauptsächlich Antidepressiva, die stimmungsaufhellend, angstlösend und beruhigend wirken, daneben Antipsychotika, die Wahn, Erregung und Angst bessern und ferner - meist nur vorübergehend - auch klassische Beruhigungs- und Schlafmittel.
Jeder Mensch reagiert anders und unterschiedlich stark auf ein bestimmtes Medikament. Daher ist es wichtig, dass mögliche unerwünschte Medikamenteneffekte offen und rechtzeitig angesprochen werden. Dann können wir eventuell auf ein anderes Medikament umstellen, das von den Patientinnen und Patienten besser vertragen wird.
Repetitive transkranielle Magnetstimulation
In den letzten Jahren konnte in verschiedenen wissenschaftlichen Untersuchungen gezeigt werden, dass bei depressiven Störungen bestimmte Hirnregionen in ihrer Funktion gestört sind. Die repetitive transkranielle Magnetstimulation stellt ein modernes, nicht-invasives Behandlungsverfahren dar, das in den letzten Jahren erfolgreich zur Behandlung depressiver Störungen eingesetzt wird. Hierbei werden über eine von außen an den Kopf angelegte Spule wiederholt kurz andauernde Magnetimpulse erzeugt, die eine gezielte Stimulation in der Hirnregion ermöglich.
Kreativtherapie
Die Kreativtherapie ist eine Therapiemethode mit gestalterischen und handwerklichen Mitteln, die zum Experimentieren mit unterschiedlichen Materialien wie Farben, Ton, Stein, Holz und Textiles einlädt. Durch ihren gezielten therapeutischen Einsatz wird die eigene Wahrnehmungsfähigkeit gefördert und die individuelle Zielsetzung unterstützt. Schöpferisches kreatives Tun stärkt vorhandene Fähigkeiten und leistet damit einen wesentlichen Beitrag zur Krisen- und Problembewältigung. Im Rahmen der Kreativtherapie können die Patientinnen und Patienten lernen und erfahren, verloren gegangene Bedürfnisse wieder wahrzunehmen, neue Handlungsmöglichkeiten zu erproben und eigene Wünsche und Bedürfnisse zu entdecken und umzusetzen. Je nach Zielsetzung finden Gruppen- sowie Einzeltherapien in den Bereichen Basis-Kreativtherapie, Gestaltungstherapie, Malgruppe und ambulante Kreativtherapie statt.
Musiktherapie
Die Musiktherapie bedient sich des Mediums der Musik zum Ausdruck inneren Erlebens. Hierzu benötigen die Teilnehmenden keinerlei musikalische Vorkenntnisse. Die Musiktherapie fördert über Klänge und Rhythmen die aktive und den Ausdruck eigener Gefühle.
In Gruppenimprovisationen können auch soziale Fertigkeiten, wie beispielsweise Kontakt- und Beziehungsfähigkeit, Abgrenzung und Konfliktfähigkeit, entwickelt und erfahrbar gemacht werden. Das breite Spektrum der zur Verfügung stehenden Instrumente unterstreicht die vielfältigen Möglichkeiten des non-verbalen Ausdrucks. Alternativ besteht im Rahmen der Therapiestunde auch die Möglichkeit zum bewussten Hören von Musik. Dabei liegt der Schwerpunkt auf den individuellen Vorlieben.
Bewegungstherapie
Die Bewegungstherapie ist eine Psychotherapie, die den Menschen als Einheit von Körper, Leib, Seele und Geist sieht. Es sind hierfür keinerlei Vorkenntnisse oder Erfahrungen im sportlichen oder tänzerischen Bereich notwendig. Neben der Steigerung des Wohlbefindens und der Wiederherstellung oder Verbesserung körperlicher Leistungsfähigkeit und Ausdauer (Sporttherapie, Nordic Walking) kann auch das Erlernen von Techniken zur Wahrnehmungs- und Entspannungsfähigkeit (Entspannungstherapie) im Genesungsverlauf sehr förderlich sein.
In der Tanztherapie steht das eigene leibliche Erleben im Vordergrund. Mit einfachen Bewegungen, vielfältigen Materialien, Musik und Rhythmus ermöglicht es die Tanztherapie, sich wieder mit seinem Körper anzufreunden und ihn als wichtigen "Ratgeber" anzunehmen. Eigene Gefühle, Bedürfnisse, Gewohnheiten und Verhaltensweisen können so auf vielfältige Weise erlebt und erkannt werden und erhalten die Möglichkeit, "in Bewegung zu kommen".
Pferdegestützte Bewegungstherapie
Die pferdegestützte Bewegungstherapie ergänzt seit Januar 2019 die Bewegungstherapie bei besonderen Indikationen. Dieses Angebot wird in Zusammenarbeit mit der Kaiserswerther Diakonie realisiert. Zusätzlich zu den Vorteilen einer Bewegungstherapie profitieren Patienten in diesem Setting vor allem vom Umgang mit dem Pferd und dem Aufbau einer Beziehung. So führt Reiten nicht nur zu besseren motorischen Fähigkeiten, sondern fördert auch die Wahrnehmung, stärkt das Selbstbewusstsein und trägt zur Entwicklung von Verantwortungsbewusstsein bei. Die Integration des Wirkfaktor Pferds unterstützt allgemeine psychotherapeutische Behandlungsziele, wie Ich-Stärkung, gesunde Beziehungsgestaltung und sozialen Kompetenz. Sie kann auch konkrete Behandlungsziele wie Angstbewältigung, Reduktion von Tics, Körperakzeptanz im Rahmen von Essstörungen haben.
Wassergymnastik
In den Sommermonaten bieten wir in Zusammenarbeit mit dem Schwimmbad „Flossen weg“ ein Gruppenangebot Wassergymnastik an. Dieses Gruppenangebot findet zweimal die Woche statt und richtet sich vor allem Patientinnen und Patienten mit Depressionen, welche ansonsten kaum oder nicht an der üblichen Bewegungstherapie teilnehmen können.
Soziale Beratung
Das Team der Sozialen Beratung informiert und berät Patientinnen und Patienten mit dem Ziel, ihre persönliche Lebenssituation zu verbessern, nachdem der Betroffene durch eine psychische Erkrankung in eine Krise oder Notlage geraten ist. In einer Vielzahl von Einzel- und Gruppenangeboten werden mit Patienten neue Perspektiven erarbeitet, die eine Integration in Alltag, Beruf und Gemeinschaft ermöglichen.
Dazu zählen:
- Informationen zu existenzsichernden Hilfen nach dem Sozialgesetzbuch
- Anträge nach dem Schwerbehindertenrecht
- Beratung zu allen betreuten Wohnformen einschließlich Senioren
- soziale, berufliche und medizinische Wiedereingliederung, Rehabilitation
- Angehörigenarbeit
- rechtliche Betreuungsanregungen
- Motivationsberatung bei Suchterkrankungen
- gesundheitsbildende Gruppenprogramme (Psychoedukation)
Spezifische Pflegeverfahren
Natürlich nimmt auch die Pflege eine zentrale Rolle in der Behandlung ein. Vor allem vor dem Hintergrund der Historie der Kaiserswerther Diakonie, die mit den Diakonissen beginnt, wird die Pflege in unserer Klinik besonders wertgeschätzt.
Die spezialisierten Pflegefachpersonen unserer Klinik bieten konkrete Hilfen bei der Alltags- und Krankheitsbewältigung. Dabei legen wir großen Wert auf eine engagierte Beziehungs- und Milieugestaltung. Auf Grundlage wissenschaftlicher Kenntnisse werden spezifische Pflegeverfahren einzeln oder in Gruppen durchgeführt.
Einzelfallbezogene Pflegeverfahren
- Bezugspflege mit Bezugstherapeutengesprächen
- Supportive Einzelgespräche
- Training lebenspraktischer Fertigkeiten und Fähigkeiten
- Gespräche mit Behördenvertretern
- Angehörigengespräche, Gespräche mit Betreuern
- Beratung, Adhärenz-Förderung und Monitoring im Rahmen der ärztlich indizierten Psychopharmakotherapie durch speziell ausgebildete Adhärenz-Therapeuten
Gruppenbezogene Pflegeverfahren
- Milieutherapie, Morgenrunden, Stationsversammlungen
- Alltagsbezogenes Training (z.B. Kochgruppe, Gartengruppe)
- Spezielle psychosoziale Interventionen (z.B. Gruppentraining sozialer Kompetenzen, themenzentrierte Gesprächsgruppen, Aktivitätsgruppen, Sportangebote)
- Übende Verfahren und Hilfekoordination zur Reintegration in den individuellen psychosozialen Lebensraum (z.B. Ressourcen-Informationen-Fertigkeiten-Gruppe)
- Sensorisch fokussierte Therapien (z.B. Genussgruppe)
- Entspannungsverfahren (z.B. Achtsamkeitsübungen)
- Psychoedukation (u.a. Angst, Psychose, Ernährung)
- kognitives Training
- Angehörigenabende
Außenorientierung
Psychiatrische Patientinnen und Patienten bewegen sich häufig in einem schwer zu durchschauenden Unterstützungssystem mit einer für sie wenig nachvollziehbaren Trennung zwischen psychiatrischem Krankenhaus und gemeindepsychiatrischer Versorgung. Hier ist eine enge Zusammenarbeit notwendig, um bestehende Systemgrenzen zu überwinden. Deshalb pflegen wir einen intensiven Austausch zwischen der Klinik und dem Fachbereich Soziale Dienste der Kaiserswerther Diakonie, insbesondere den Sozialpsychiatrischen Hilfen sowie weiteren außerstationären Diensten und Institutionen. Bei Bedarf stellen wir den Kontakt her und beziehen außerstationäre Hilfsangebote in die Behandlung ein.
Familiale Pflege
Für Angehörige, die psychisch erkrankte Menschen betreuen und pflegen, bietet die Familiale Pflege im Florence-Nightingale-Krankenhaus Beratung und Unterstützung an. So können Initialpflegekurse, Beratungserstgespräche und Familienberatungsgespräche in Anspruch genommen werden. Zusätzlich findet jeden ersten Dienstag im Monat ein Angehörigencafé (10 Uhr, nach Anmeldung) statt.
Umgang mit herausfordernden Situationen - Professionelles Deeskalationsmanagement
Die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie stellt sich die Aufgabe – unter Respektierung der Autonomie, Ansprüche und Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten – ein Milieu auf den Stationen zu schaffen, das die Genesung fördert und dabei deeskalierend wirkt. Da es sich um ein wichtiges Qualitätskriterium unserer Arbeit handelt, haben wir ein professionelles Deeskalationsmanagement implementiert. ProDeMa® ist ein umfassendes, mehrfach evaluiertes, patentiertes und urheberrechtlich geschütztes Präventionskonzept zum professionellen Umgang mit herausfordernden Situationen. In unserer Klinik sind bei ProDeMa® ausgebildete Deeskalationstrainer tätig, die alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter regelmäßig und fortlaufend schulen. Wir versuchen einen Weg zur offenen Behandlung aller Betroffenen zu beschreiten. So wird unsere Akutstation als fakultativ offene Station geführt.