- Kliniken & Zentren
-
Schließen
Kliniken
- Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, Zentrum für onkologische und minimalinvasive Chirurgie
- Klinik für Anästhesiologie, Intensivmedizin und Schmerztherapie
- Klinik für Gynäkologie & Geburtshilfe
- Klinik für Gastroenterologie, Onkologie und Allgemeine Innere Medizin
Zentren
- EndoProthetikZentrum
- Zentrum für Fuß- und Sprunggelenkchirurgie
- Lokales Traumazentrum
- Gynäkologisches Krebszentrum
- Interdisziplinäres Darmkrebszentrum Düsseldorf-Kaiserswerth (IDD)
- Interdisziplinäres Kontinenz- und Beckenbodenzentrum Kaiserswerth
- Lungenkrebszentrum Düsseldorf-Kaiserswerth
- Mutter-Kind-Zentrum
Pflege, Therapie, Beratung
Kooperationspartner
-
Behandlung von Harninkontinenz
Was sich hinter Ihrer Diagnose verbirgt
Laut ICS (International Continence Society) ist die Harninkontinenz „ein Zustand, bei dem der unfreiwillige Urinverlust ein soziales oder hygienisches Problem bedeutet und objektiv dargestellt werden kann. Der Urin kann nicht verlustfrei in der Harnblase gespeichert werden und der Ort und die Zeit der Entleerung können nicht selbst bestimmt werden."
Die häufigsten Arten der Harninkontinenz sind:
- Belastungsinkontinenz: hierbei steigt der Druck im Bauchraum (z. B. durch Husten) und der Verschlussmechanismus der Harnröhre kann dieser Belastung nicht mehr standhalten.
- Dranginkontinenz: hierbei ist die Blase überempfindlich und vermittelt das Gefühl ständig auf die Toilette zu müssen.
Hier finden Sie einige Beispiele welche Symptome typischerweise bei der jeweiligen Form von Patientinnen beschrieben werden:
Belastungsinkontinenz | Dranginkontinenz |
---|---|
Urinverlust beim
|
|
Viele Frauen leiden auch an einer Mischform dieser beiden Formen. Damit sind sie nicht allein. Mehr als vier Millionen Menschen in Deutschland (Frauen mehr als Männer) leiden ebenfalls daran – ein Drittel davon sind älter als 65 Jahre. Weil das Thema leider bis heute zu den Tabuthemen gehört und „man“ nicht darüber spricht, gehen viele Patientinnen und Patienten nicht zum Arzt. Dabei können die unterschiedlichen Symptome und Ursachen sowohl konservativ (also ohne Operation) oder auch operativ verbessert werden.
Die Ursachen der Harninkontinenz können vielfältig sein:
- schwächer werdendes Bindegewebe,
- Östrogenmangel in den Wechseljahren,
- Senkung der Beckenorgane
- chronische Harnwegsinfekte,
- Übergewicht,
- Schwangerschaften und Entbindung(en),
- Operationen,
- chronische Erkrankungen,
- vorangegangene Strahlentherapie
- Medikamente,
- psychische Probleme
Wie Ihre Behandlung abläuft
Anhand eines Fragebogens klären wir mit Ihnen ab, in welchen Situationen der Harnverlust auftritt, wie häufig und wie stark Sie betroffen sind. Wir führen ein ausführliches Gespräch mit Ihnen, untersuchen Sie gynäkologisch und machen eine Ultraschalluntersuchung Ihres Beckenbodens. In einem sogenannten Miktionsprotokoll (das Sie gerne schon ausgefüllt zur Untersuchung mitbringen können) bitten wir Sie, 24 Stunden lang aufzuschreiben, wie viel Sie trinken und wie viel Harn Sie ausscheiden und unwillkürlich verlieren.
Vielleicht werden auch weitere Untersuchungen (urologisch, urodynamisch, chirurgisch) nötig, damit wir ein klares Bild der Erkrankung gewinnen. Ziel dieser Untersuchungen ist es, Sie anschließend bestens zu beraten und zu behandeln, so wie es Ihrem Körper und Ihrer Befindlichkeit entspricht.
Sobald eine klare Diagnose vorliegt, kann über eine sinnvolle Therapie entschieden werden. Sie wird immer individuell mit Ihnen abgestimmt. Die Therapieempfehlung kann zunächst konservativ (also ohne Operation) erfolgen oder auch eine bestimmte Operation beinhalten. Bei manchen Ursachen der Harninkontinenz helfen auch gar keine Operationen und oftmals ist es auch sinnvoll, verschiedene Therapieansätze miteinander zu kombinieren. Allgemein gilt der Grundsatz: Ausschlaggebend für die Therapieempfehlung ist Ihr persönlicher Leidensdruck, Ihre persönliche Präferenz und vor allem ein Verständnis für Ihre Erkrankung.
Konservative Therapie
- Östrogenisierung
- Beckenbodentraining
- Elektrotherapie
- Anticholinerge Medikation
- Inkontinenztampons
Was Sie bei Ihrer Operation erwartet
Wenn Sie sich für eine Operation in unserer Klinik entscheiden, können Sie einen OP-Termin über unser Sekretariat vereinbaren.
Sie erhalten dann zusätzlich einen Termin zu einem weiteren Vorgespräch, an dem Sie über das genaue OP-Prozedere und die Risiken informiert werden. Am gleichen Tag werden Sie dann auch den Anästhesisten unseres Hauses vorgestellt. Diese Vorbereitungen nehmen etwas Zeit und auch Wartezeit in Anspruch, deshalb nehmen Sie sich gerne ein Buch und etwas zu essen mit.
Am Tag der Operation kommen Sie dann morgens nüchtern in die Klinik und werden im Verlauf des Tages operiert.
Je nach Operation bleiben Sie zur Nachsorge dann noch ca. 1 bis 5 Tage in stationärer Behandlung.
Für die Therapie der Harninkontinenz bieten wir folgende Verfahren an:
- Anlage von spannungsfreien suburethralen „Inkontinenz“-Bändchen
Hierbei wird eine dünne Kunstoffimplantation über einen minimalinvasiven Zugang in der Scheide unterhalb der Harnröhre platziert, welches dann der Harnröhre als Widerlager dient.
- Unter-/ Umspritzung der Harnröhre mit z.B. so genannten Bulking agents
Hierbei werden im Rahmen einer Blasenspiegelung, also über die Harnröhre, Depots um die Harnröhre gespritzt, die ebenfalls die Harnröhre in ihrem Verschlussmechanismus unterstützen.
- Injektion von Botulinumtoxin A in den Blasenmuskel
Hierbei wird über eine Blasenspiegelung Botulinumtoxin A in den Blasenmuskel gespritzt. Dieses lähmt dann für ca. 6 Monate einen Teil der Blasenmuskelfasern und verhindert so, dass sich der Muskel zu leicht und zu heftig zusammenzieht und damit den Urin unwillkürlich herauspresst.
- Implantation eines Blasenschrittmachers
Hierbei werden unter radiologischer Kontrolle, Elektroden an die Blase versorgende Nerven gebracht, die die nervale Versorgung und damit z.B. ihre Empfindlichkeit positiv beeinflussen.
Je nach Operationsverfahren bitten wir Sie, sich körperlich für ca. 6 Wochen zu schonen. Je nach Tätigkeitbereich können Sie jedoch viel früher wieder arbeiten. Nach ca. 3 bis 6 Monaten bitten wir Sie, sich zu einer Kontrolluntersuchung erneut vorzustellen.
Eine Behandlung, mit lokal in der Scheide angewendeten östrogenhaltigen Präparaten (Creme oder Zäpfchen), sollte mindestens 4 Wochen vor einer Operation begonnen und im Anschluss an die Operation lebenslang fortgeführt werden, wenn keine schwerwiegenden Erkrankungen oder Unverträglichkeiten dagegen sprechen.

