Individuelle Therapie unter Berücksichtigung modernster Verfahren

Als Therapie kommen neben den drei klassischen Säulen der Behandlung (Operation, Chemotherapie, Strahlentherapie) immer häufer eine Immuntherapie oder eine zielgerichtete Therapie mit neuen Substanzen (Anktikörper, Wachstumshemmer, etc.) in Betracht. Bei etwa 25 Prozent der Patienten ist eine Kombination der drei Behandlungsmodalitäten erforderlich.
Welche Behandlung individuell für den einzelnen Patienten geeignet ist, stimmen die Experten der unterschiedlichen Fachgebiete (Lungenheilkunde, Onkologie, Strahlentherapie, Thoraxchirurgie, Radiologie, Nuklearmedizin und Pathologie) in der Interdisziplinären Tumorkonferenz unter Berücksichtigung der individuellen Umstände des Patienten ab.
Die Chirurgie des Lungenkarzinoms ist immer noch das Mittel der Wahl, sofern der Tumor durch die Operation komplett entfernt werden kann. Wann immer es sinnvoll ist, sollte die Operation minimalinvasiv (per Schlüssellochtechnik) gewebeschonend und -erhaltend (Manschettenresektion, Bronchoplastik, Segmentresektion) erfolgen. Eine Pneumonektomie (Entfernung eines ganzen Lungenflügels) sollte vermieden werden, um die postoperative Lungenfunktion und damit die Lebensqualität des Patienten so wenig wie möglich zu beeinträchtigen.
Patienten mit einem Lungenkarzinom im Frühstadium werden bei uns bereits mittels individueller, gewebesparender Lungenchirurgie operiert, die für eine bessere Lebensqualität nach der Operation sorgt.
Eine Chemotherapie (Onkologie) kann am Standort Kaiserswerth ambulant oder stationär erfolgen. Hierbei setzen wir auf modernste Therapiestandards. Die Chemotherapie kann unterstützend vor einer OP zur Verkleinerung des Tumors, unterstützend nach einer OP oder auch palliativ zur Linderung tumorbedingter Beschwerden, lebensverlängernd oder zur Verbesserung der Lebensqualität eingesetzt werden. Darüber hinaus ist die Immuntherapie fester Bestandteil unseres Behandlungsspektrums. Hierbei wird durch Medikamente die körpereigene Abwehr dahingehend stimuliert, dass sie die Krebszellen erkennen und angreifen kann. Bei einigen Patienten kommen moderne zielgerichtete Therapien in Betracht. Daher testen wir alle Patientinnen und Patienten vorab, ob diese Art der Behandlung für sie in Frage kommt. Alternativ zur Chemotherapie bieten wir Patientinnen und Patienten neue Medikamente im Rahmen von klinischen Studien an.
Eine Strahlentherapie kann ebenso vor oder nach einer Operation eingesetzt werden; gemeinsam mit einer Chemotherapie, aber auch zur Schmerzreduktion im fortgeschrittenen Stadium (z. B. bei Knochenmetastasen). Sie erfolgt heute zielgenau durch die routinemäßige Nutzung der Computertomographie (CT) für die Bestrahlungsplanung. Wir kooperieren hier mit der Klinik für Strahlentherapie und Radiologische Onkologie des Marien Hospitals Düsseldorf. Die Bestrahlung wird individuell an die individuellen Bedürfnisse des Patienten angepasst. Ergänzt wird dieses therapeutische Vorgehen durch die Physiotherapie sowie eine soziale Beratung. Es erfolgt immer eine psychoonkologische Begleitung.

