Dirk Dudek
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Mit erhöhtem Lebensalter können Menschen zunehmend kognitive Einschränkungen aufweisen – oftmals in Form einer Demenz. Für einen positiven Genesungsverlauf benötigen sie in der medizinischen und pflegerischen Betreuung besondere Zuwendung. Deswegen hat das Florence-Nightingale-Krankenhaus ein ganzheitliches Betreuungskonzept entwickelt, um das Wohlbefinden und die Gesundheit der Betroffenen zu unterstützen.
Menschen mit Demenz reagieren sensibel auf Veränderungen. Eine neue Umgebung, fremde Gesichter und ungewohnte Geschehnisse können nicht mehr richtig eingeordnet werden – besonders bei einer stationären Behandlung im Krankenhaus. Die Betroffenen reagieren mit Verunsicherung, Stress, Aggression oder Apathie. Komplikationen, die die Behandlung negativ beeinflussen, sind die Folge.
Um den Patienten einen idealen Behandlungserfolg zu ermöglichen, stellen wir ihre individuellen Bedürfnisse in den Mittelpunkt: Mit einem ganzheitlichen Betreuungskonzept, das der Individualität des Menschen mit Demenz Raum gibt, fördern wir seine Fähigkeiten und Selbstständigkeit. Mit einem Pilotprojekt auf einer Station der Klinik für Orthopädie, Unfallchirurgie und Handchirurgie wird das Konzept derzeit erprobt.
Unser Personal ist im Umgang mit Menschen mit Demenz im Krankenhaus entsprechend der Aufgabenprofile und Kompetenzen geschult und wird von ehrenamtlichen Mitarbeitenden unterstützt. Tagesstrukturierende Maßnahmen zur Mobilisation, Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme sowie zur Förderung kognitiver Fähigkeiten vermitteln Orientierung und Sicherheit.
Die Lage der Patientenzimmer und des Aufenthaltsraums am Ende des Stationsflures sorgt für eine ruhige, geschützte Atmosphäre. Die demenzsensible Raumgestaltung mit einem hellen und kontrastreichen Farbkonzept, altersgerechtem Mobiliar, Bildern und weiteren Vorkehrungen helfen den Patienten, sich in der fremden Umgebung zu orientieren. Zusätzlich besteht die Möglichkeit des Rooming-In. Hierbei können Angehörige oder andere Bezugspersonen den Patienten während des gesamten Krankenhausaufenthaltes rund um die Uhr begleiten und sein Wohlbefinden fördern.
Damit die Strukturen und Abläufe der Patientenversorgung an die Bedürfnisse der Menschen mit Demenz besser angepasst werden können, erfolgt direkt bei der Aufnahme eine umfassende Pflegeanamnese. In dieser werden individuelle Fähigkeiten, Gewohnheiten und Vorlieben des Patienten ermittelt und bei der Betreuung besonders berücksichtigt.
Die Versorgung von Menschen mit Demenz in Düsseldorfer Krankenhäusern soll verbessert werden. Daher haben alle Krankenhäuser im Mai 2017 die Charta für den Umgang mit Menschen mit Demenz im Krankenhaus unterzeichnet.