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Gut vorbereitet auf Kindernotfälle

Notfalltraining auf der Kinderintensivstation

Regelmäßige Notfalltrainings mit moderner Simulationstechnik geben Sicherheit. (Foto: Kaiserswerther Diakonie/Frank Elschner)
29. Juni 2023

Es ist Dienstagnachmittag um 14.45 Uhr. In einem Behandlungszimmer auf der Kinderintensivstation sind fünf Menschen um ein Pflegebett herum aktiv, auf dem eine Puppe liegt. Am Rande des Zimmers beobachten drei weitere Kolleg:innen aufmerksam das Geschehen. Ein stetiges Piepsen ist zu hören, das Geräusch wird immer intensiver, eindringlicher, die Spannung in der Luft steigt. Voller Konzentration sind die handelnden Menschen zugange: „Ich desinfiziere erstmal.“ „Ich spritze jetzt, kann jemand den Blutdruck machen?“ „Ich vermute, dass das Kind eine Sepsis hat.“

Nach einigen Minuten konzentrierten Tuns und kurzen, klaren Abstimmungen entspannt sich die Atmosphäre etwas. „Der Blutdruck wird besser.“ „Ich gucke mal, ob es alleine atmet.“ Das Piepen wird leiser und langsamer. Dann sagt der Oberarzt im Hintergrund: „Ihr dürft Euch entspannen“.

Die Beobachter klatschen Beifall. Danach wechseln alle – Akteure und Beobachter - den Raum und setzen sich, um das Geschehen der letzten Minuten zu analysieren und  auszuwerten.

„Notfallsituationen sind zeitkritisch und oft hochkomplex. Bei unseren höchstsensiblen Patientinnen und Patienten, Neu- und Frühgeborenen oder kranke Kinder, trifft das ganz besonders zu. In so einer Situation müssen wir uns klar, schnell und gezielt absprechen, wer was macht, wer führt, wie die Situation ist – und gut zusammenzuarbeiten, jeder in seiner Rolle“, erklärt Dr. med. Christoph Klodt, Oberarzt der Klinik für Kinderheilkunde. Er hat heute das Training geleitet, bei dem Kinderärzt:innen und Pflegefachfrauen gemeinsam unterschiedliche Krisensituationen geübt und ausgewertet haben. Mit einem kleinen Handsteuergerät hat er die Puppe mit ihren Bewegungen, Geräuschen und Vitalwerten verändert und damit unterschiedliche lebensbedrohliche Situationen simuliert.

Regelmäßige Notfalltrainings mit moderner Simulationstechnik geben Sicherheit

Etwa zehn dieser Notfalltrainings mit moderner Simulationstechnik führt das Team der Kinderintensivstation am Florence-Nightingale-Krankenhaus jährlich durch, damit jede:r Ärzt:in und jede Pflegefachperson der Kinderintensivstation sowie der Kinderstation mindestens ein Training jährlich absolviert. Zu jedem Notfalltraining gehören ein Theorie-Teil sowie mehrere praktischen Übungen, um Standardabläufe und Notfallsituationen strukturiert zu trainieren. „Gerade in Notfällen ist nicht nur medizinisches Wissen gefragt, sondern praktische Fähigkeiten, Nervenstärke und gutes Zusammenspiel. Jeder Handgriff muss sitzen und es gilt, neben dem Tun den Überblick über die Gesamtsituation zu behalten“, sagt Dr. Klodt.   

Auch für andere Krankenhäuser und Stationen bietet die Klinik für Kinderheilkunde die Simulationstrainings an. „Damit gewinnen alle an Sicherheit – die Behandlungsteams als auch unsere kleinen Patientinnen und Patienten“, so Dr. Klodt.