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Von Telemann-Fantasien bis zum Hummelflug

Musikalische Konzertreise auf der Palliativstation

Die Flötistin Sophia Aretz musizierte auf der Palliativstation des Florence-Nightingale-Krankenhauses. (Foto: Kaiserswerther Diakonie)
16. April 2024

Gefühlvolle, beschwingte, laute und leise, vertraute und unbekannte Melodien lockten jetzt Patientinnen und Patienten des Florence-Nightingale-Krankenhauses auf die Palliativstation. Sophia Aretz nahm sie mit ihren drei Flöten aus unterschiedlichen Materialien auf eine abwechslungsreiche Konzertreise durch musikalische Epochen mit, vom Barock über die Klassik bis in die Moderne.

Zwischen den Darbietungen erklärte die Flötistin die Unterschiedlichkeit ihrer Instrumente: „Die Traversflöte kommt aus der Barockzeit. Sie ist aus Buchsbaum gefertigt und erzeugt einen viel wärmeren und weicheren Ton als die historischen Klappenflöte, die in der Klassik gespielt wurde. Diese besteht aus Grenadil, einem Tropenholz, während die moderne Querflöte aus Metall gebaut ist und einen deutlich kraftvolleren, metallischen Ton erzeugt.“

Mit ihrem Spiel von Werken von G. Ph. Telemann und J.S. Bach auf der Traversflöte nahm Sophia Aretz die Zuhörer:innen mit in eine vergangene Zeit, zu Erinnerungen und ganz persönlichen Emotionen, die die Musik im Augenblick des Wahrnehmens auslöst. W. A. Mozarts „Der Vogelfänger bin ich“ aus der Oper Zauberflöte, gespielt auf der historischen Klappenflöte, war allen Konzertbesucher:innen vertraut. Zeit und Raum, den Klängen, Emotionen und eigenen Fantasien zu folgen, bot die 10-minütige „Fantasie“ von F. Kuhlau.  Zum Abschluss präsentierte die Musikerin die moderne Querflöte mit Teilen aus S. Prokofjews „Peter und der Wolf“, in denen die Flöte das Zwitschern des kleinen Vogels so unverkennbar nachahmt. Den typischen Klang der modernen Querflöten nutzte auch N. Rimski-Korsakows in seinem „Hummelflug“, mit dem die Flötistin das Konzert beendete. Anschließend kam es zum regen Gespräch zwischen der Musikerin und den Patient:innen. „Das ist das Besondere an den Live-Musik-now-Konzerten, dass ein Dialog, ein Austausch möglich ist“, freute sich Sophia Aretz.

Das besondere Musikerlebnis wurde durch den gemeinnützigen Verein Live Music Now Rhein Ruhr e.V. ermöglicht. Der Verein organisiert kostenfreie Konzerte für Menschen, die aufgrund ihrer Lebenssituation keine Konzerte besuchen können, zum Beispiel in Senioreneinrichtungen, Krankenhäusern, Palliativstationen, Gefängnissen und Förderschulen im Raum Düsseldorf und Essen. Ausgewählte Musikstudent:innen sammeln im Dialog mit dem Publikum wichtige Erfahrungen und gewinnen zugleich Konzertpraxis. Mitglieder des Vereins organisieren ehrenamtlich die Konzerte und begleiten sie. Das Konzert auf der Palliativstation wurde von Karin Waldmann aus Kaiserswerth initiiert und organisiert.

Mehr zum Verein Live Music Now Rhein-Ruhr e.V.: www.livemusicnow-rheinruhr.de
Weitere Informationen zur Palliativstation: www.florence-nightingale-krankenhaus.de/palliativmedizin