Hüftarthrose
Was ist eine Hüftarthrose?
Bei der Arthrose handelt es sich um einen Gelenkverschleiß, der über das altersübliche Maß hinausgeht. Bei der Hüftarthrose ist die Hüfte betroffen. Im Verlauf einer Arthrose schreitet der Verschleiß der Knorpelschichten in den Gelenken weiter fort, es kommt zu Knorpelverlust. Die Patientinnen und Patienten leiden an muskulären und gelenkbedingten Schmerzen sowie Funktionsstörungen des Gelenks. Ältere Menschen und Frauen sind häufiger von der Arthrose betroffen.
Typische Symptome einer Hüftarthrose sind Schmerzen in der Leisten- und Gesäßregion, die bei Belastung auftreten und in den Oberschenkel ausstrahlen. Erkrankte hinken, um das betroffene Bein zu entlasten („Schonhinken“). Ist die Erkrankung fortgeschritten, beschreiben die Patientinnen und Patienten auch lageabhängige Ruheschmerzen. Viele nehmen wahr, dass die Beweglichkeit des Hüftgelenks nachlässt. Im Alltag ist das zum Beispiel beim Anziehen von Strümpfen und Schuhen zu spüren.
Die Ursachen für Hüftarthrosen sind vielfältig. Als primäre Arthrosen werden Verschleißerscheinungen bezeichnet, deren Ursache ungeklärt ist. Daneben gibt es sogenannte sekundäre Arthrosen. Zu den sekundären Arthrosen zählen beispielsweise Einklemmungssyndrome des Hüftgelenks (Impingementsyndrome), eine angeborene mangelnde Überdachung des Hüftkopfs (Dysplasie), rheumatische Erkrankungen, Unfallfolgen nach Oberschenkelbruch oder Beckenbruch, ein Absterben des Hüftkopfes durch Durchblutungsstörungen (Hüftkopfnekrose) oder auch die familiäre Häufung von Arthrosefällen (genetische Veranlagung).
Wann wird ein künstliches Hüftgelenk eingesetzt?
Der Einsatz einer Hüftendoprothese (eines künstlichen Hüftgelenks) kommt infrage, wenn alle sinnvollen nicht operativen Maßnahmen ausgeschöpft sind, die Schmerzen oder die Bewegungseinschränkung jedoch weiter anhalten und die Patientinnen und Patienten sehr stark unter der eingeschränkten Lebensqualität leiden. Zunächst ist die Diagnose „Hüftarthrose“ vor einem möglichen Eingriff durch ein Röntgenbild oder MRT-Aufnahmen zu bestätigen.
Wie erfolgt der Einsatz eines künstlichen Hüftgelenks?
Entscheiden sich die Patientinnen und Patienten nach umfassender ärztlicher Beratung für eine Operation, wählen wir anhand der Planungsbilder das passende Hüftprothesenmodell aus. Dazu fertigen wir vor jeder Operation spezielle Röntgenbilder an, in die wir die beste Prothese digital einsetzen. Bei der Auswahl berücksichtigen wir das Alter und die individuelle Anatomie der Patientinnen und Patienten.
Wir können dabei alle aktuell verfügbaren und empfohlenen Hüftschaftvarianten nutzen, von Kurzschaft bis Geradschaft. In der Regel verwenden wir zementfreie Systeme aus Titan, die nach der Operation direkt voll belastbar sind. Ist die Knochenqualität der Patientinnen und Patienten für dieses Vorgehen nicht geeignet, setzen wir zementierte Schaft- und Pfannensysteme ein. Auch dieses Systeme sind nach der Operation direkt voll belastbar.
Bei Patientinnen und Patienten, die erstmals mit einem künstlichen Hüftgelenk versorgt werden, legen wir standardmäßig einen minimalinvasiven Zugang. Durch ihn gelangen der Operateur oder die Operateurin zum Einsetzen der Prothese zum Hüftgelenk, ohne die Muskulatur abtrennen zu müssen.
Damit sich die Patientinnen und Patienten nach dem Eingriff schnell erholen, werden sie von unserem speziell ausgebildeten Akutschmerzdienst mit modernen Schmerzverfahren versorgt.