Bradykarde Herzrhythmusstörungen (zu langsamer Herzschlag)
Was sind bradykarde Herzrhythmusstörungen?
Als bradykarde Herzrhythmusstörungen bezeichnet die Medizin einen zu langsamen Herzschlag. Häufige Symptome sind Schwindel, Bewusstlosigkeit, Luftnot und Leistungsschwäche.
Nachgewiesen wird die Bradykarde Herzrhythmusstörung durch ein EKG (Elektrokardiogramm). Allerdings treten Bradykardien in vielen Fällen nur sporadisch auf, sodass Ihre Erfassung schwierig sein kann. In einigen Fällen hilft ein Langzeit-EKG. Manchmal muss ein sogenannter Ereignisrekorder unter die Haut gesetzt werden, um selten auftretende Herzrhythmusstörungen zu erfassen.
Ursachen können ein Herzinfarkt, eine Herzmuskelentzündung, ein Ungleichgewicht der Blutsalze (Natrium, Kalium) oder auch eine Nebenwirkung von Medikamenten sein. In vielen Fällen kann jedoch keine Ursache für die Herzrhythmusstörung gefunden werden.
Wie werden bradykarde Herzrhythmusstörungen behandelt?
Wenn die Erkrankung trotz der Therapie einer möglichen Ursache (wie Behandlung eines Herzinfarktes, nach einem Ausgleich der Blutsalze oder nah dem Absetzen der auslösenden Medikamente) weiterhin besteht, sollte dem Patienten, der Patientin ein Herzschrittmacher eingesetzt werden. Der Eingriff erfolgt unter örtlicher Betäubung. Von einem kleinen Schnitt aus werden zwei dünne Drähte, sogenannte Sonden, durch eine Vene bis zum Herzen vorgeschoben.
Bei einem Einkammerschrittmacher wird die Sonde in die rechte Hauptkammer des Herzens vorgeführt. Bei einem Zweikammerschrittmacher wird eine zusätzliche Sonde in der Vorkammer platziert. Auf diese Weise wird der Herzrhythmus kontrolliert, und der Schrittmacher kann bei einem zu langsamen Herzschlag einen Impuls abgeben, um den Herzrhythmus wieder zu normalisieren.
Wie wird ein Herzschrittmacher eingesetzt?
Der Herzschrittmacher ist ein metallenes Kästchen in der Größe einer Streichholzschachtel. Er wird unterhalb des Schlüsselbeins unter der Haut eingesetzt. Dieser Routineeingriff dauert in der Regel etwa 60 Minuten. Danach ist der Schrittmacher voll funktionsfähig und muss etwa alle sechs bis zwölf Monate kontrolliert werden.
Seine Lebensdauer beträgt fünf bis 15 Jahre. Die Lebensdauer eines Schrittmachers ist abhängig davon, wie häufig er aktiv ist. Ein Schrittmacher, der dauerhaft arbeitet, zum Beispiel aufgrund eines anhaltenden langsamen Herzschlages, hat eine kürzere Lebensdauer als ein Schrittmacher, der nur selten eingreifen muss.