Informationen zur Nabelhernie
Was ist eine Nabelhernie?
Der Nabel ist bei vielen Menschen eine natürliche Schwachstelle der Bauchwand. Ein Nabelbruch (Nabelhernie) kann von Geburt an oder durch Belastung (zum Beispiel in der Schwangerschaft) entstehen und Beschwerden verursachen. Eine konservative Behandlung von symptomatischen Hernien wird im Allgemeinen nicht empfohlen, da es zu Zunahme sowie auch Notfällen durch Einklemmung von Organen des Bauchraumes kommen kann.
Wie wird ein Nabelbruch behandelt?
In einer Vielzahl der Fälle ist eine ambulante Versorgung mit Entlassung am Operationstag möglich. Sollte ein gleichzeitiges Auseinanderweichen der geraden Bauchmuskulatur (Rektusdiastase) vorhanden sein, besteht ein Risiko des Wiederauftritts des Nabelbruchs nach einem direkten Verschluss. In soclhen Fällen bieten wir das innovative EMILOS-Verfahren an (offenes Verfahren mit Netzverstärkung durch kleinen Zugang).
Nach Ihrer Vorstellung in der Sprechstunde planen wir einen ambulanten Vorbereitungstag, an dem wir Sie über Operation und Narkose aufklären. Außerdem führen wir dann alle für die Operation notwendigen Untersuchungen durch. Gegebenenfalls wird über einen stationären Aufenthalt entschieden. Am Operationstag findet dann die Aufnahme und Versorgung der Nabelhernie statt.
Zum Abschluss der Versorgung erhalten Sie einen Entlassbericht für Ihre Hausärztin oder Ihren Hausarzt sowie bei Bedarf Rezepte und eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung. Außerdem beraten wir Sie zu Verhaltensregeln.
Was geschieht bei der Operation des Nabelbruchs? Welche Verfahren gibt es?
Als Operationsverfahren gibt es offene Verfahren mit direkter Naht, Schlüssellochchirurgie mit Netzverstärkung (IPOM) und das offene Verfahren mit Netzverstärkung durch kleinen Zugang (EMILOS).
Offene Verfahren mit direkter Naht
Bei kleinen Nabelbrüchen kann die effektive Versorgung mit einem Verschluss über einen kleinen Hautschnitt im Nabelbereich erreicht werden. Die Bruchlücke wird dabei direkt verschlossen. Dies ist in der Regel als ambulante Versorgung möglich. Patientinnen und Patienten werden in der Regel bereits am Operationstag entlassen.
Schlüssellochchirurgie mit Netzverstärkung (IPOM)
Die Belastung des Körpers zu reduzieren ist ein wichtiges Ziel der Schlüssellochchirurgie. Bei größeren Nabelbrüchen kann dies durch kleine Zugänge und vollständig minimalinvasive Versorgung der Bruchlücke mit Netzverstärkung erreicht werden. Gern bieten wir Ihnen dieses Verfahren bei geeigneter Befundlage an.
Offenes Verfahren mit Netzverstärkung durch kleinen Zugang (EMILOS oder ELAR)
Das EMILOS-Verfahren (Endoscopic mini/less open sublay repair) vereint die Vorteile eines kleinen Hautschnitts mit der Wiederherstellung der Bauchdecke, wie sie nur bei offenen, großen Operationen möglich ist. Insbesondere bei einem Auseinanderweichen der Bauchmuskulatur (Rektusdiastase) und gleichzeitigen Bauchwandbrüchen können so ein mögliches Wiederauftreten des Bruchs und Folgeoperation verhindert werden. Ein großer Hautschnitt wird für ein besseres kosmetisches Ergebnis vermieden.