Innovative Behandlung von Bauchdeckenbrüchen ohne Robotik OP-Workshop im Florence-Nightingale-Krankenhaus
Leisten- oder Bauchdeckenbrüche, sog. Hernien, sind weit verbreitet und können nur operativ beseitigt werden. Deutschlandweit werden mehr als 350 000 Menschen jährlich wegen eines Eingeweidebruchs behandelt. Ist der Bruch klein, wird häufig minimalinvasiv, also schonend mit einem sehr kleinen Schnitt operiert. Ist der Bruch etwas größer, wird zur Stabilisierung ein speziell beschichtetes Kunststoffnetz eingesetzt. Hier kann es in manchen Fällen zu folgenschweren Verwachsungen des Netzes mit Organen im Bauchraum kommen. Um dies zu vermeiden, nutzen Chirurg:innen die Roboter-unterstützte eTEP-Methode.
„Bei dieser Methode wird das Netz nicht in die Bauchhöhle eingesetzt, sondern minimalinvasiv mit Hilfe von Robotik zwischen den anatomischen Schichten in der Bauchdecke zwischen Muskel und Bindegewebe platziert. Die Versorgung von Bauchdeckenbrüchen ist einer der häufigsten Eingriffe und nicht überall steht Robotik zur Verfügung. Deshalb habe ich mich sehr intensiv mit der eTEP-Methode beschäftigt und eine Möglichkeit gefunden, diese Operation auch ohne Robotik durchzuführen,“ erklärt Prof. Dr. med. Christian Möbius, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Florence-Nightingale-Krankenhaus.
Um interessierten Chirurg:innen aus anderen Kliniken die minimal-invasive Versorgung von Bauchdeckenbrüchen ohne Robotik zu zeigen, hat Prof. Möbius jetzt bereits zum zweiten Mal in Zusammenarbeit mit der Firma BD einen OP-Workshop im Florence-Nightingale-Krankenhaus durchgeführt. Nicht nur die Ärzt:innen, auch das involvierte OP-Pflegepersonal zeigte sich beeindruckt.
Die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie am Florence-Nightingale-Krankenhaus ist von der Deutschen Herniengesellschaft (DHG) mit dem Qualitätssiegel „Qualitätsgesicherte Hernienchirurgie“ ausgezeichnet und darüber hinaus als „Kompetenzzentrum Hernienchirurgie“ ausgewiesen.