Ärztin hält ein Modell der Eierstöcke samt Gebärmutter in der Hand.

Informationen zu Schamlippenkrebs

Was ist Schamlippenkrebs (Vulvakarzinom)?

Über 90 Prozent der Schamlippentumoren sind Karzinome aus der obersten Hautschicht (Plattenepithelkarzinome).

Man kann zwei Arten von Plattenepithelkarzinomen unterscheiden:

  • Eher bei jüngeren Frauen treten diejenigen auf, bei denen Humane Papillomaviren (HPV) nachweisbar und die mit Gebärmutterhalskrebs assoziiert sind.
  • Eher bei älteren Frauen treten Karzinome ohne HPV-Nachweis auf.

In den letzten Jahren hat die Anzahl der jüngeren betroffenen Frauen zugenommen. Die Ursache hierfür ist noch ungeklärt. Gesichert ist jedoch, dass vor allem die chronische Infektion mit dem Humanen Papillomavirus (HPV) die Hauptursache für die Entstehung von Krebsvorstufen der Vulva (VIN) und von Vulvakrebs auch bei Frauen unter 40 Jahren ist. 

Im Frühstadium sind die Symptome uncharakteristisch. Rötliche Flecken und unscheinbare narbenähnliche Hautveränderungen werden oft übersehen. Im späteren Stadium wird von den Betroffenen über quälenden, anhaltenden Juckreiz und ein intensives Gefühl des Wundseins geklagt. Das Vulvakarzinom ist in der Regel eine Erkrankung, die auf die Schamlippen beschränkt ist und nur selten Fernmetastasen verursacht.

Wie wird Schamlippenkrebs behandelt?

Die Diagnose ist häufig ein Zufallsbefund bei der frauenärztlichen Untersuchung. Von verdächtigen Arealen wird eine Gewebeprobe (Biopsie) entnommen und mikroskopisch untersucht. Steht fest, dass es sich um einen Tumor handelt, hängt die weitere Therapie entscheidend von der Lokalisation ab. In der Regel wird der Tumor chirurgisch entfernt. Im Anschluss an die Operation kann je nach Lage und Größe des Tumors eine Bestrahlung helfen, den Erfolg der Behandlung abzusichern.

Wie ist der Ablauf einer Operation bei Schamlippenkrebs?

Ziel der Operation bei Schamlippenkrebs ist die vollständige operative Entfernung des Tumors mit Entfernung der benachbarten Lymphknoten. Bei kleinen Tumoren mit weniger als einem Zentimeter Durchmesser ohne Metastasen kann zum Teil auch eine einfache Ausschneidung des betroffenen Bereichs mit einem Sicherheitsabstand zum gesunden Gewebe durchgeführt werden. In seltenen Fällen ist die Entfernung der kompletten Schamlippen notwendig.

Beim Vulvakarzinom ist das Wächterlymphknoten-Konzept sehr gut etabliert, sodass häufig auf eine radikale Lymphknotenentfernung verzichtet werden kann. Ob und in welchem Ausmaß die operative Behandlung durch Bestrahlung, zum Beispiel im Afterloadingverfahren, ergänzt werden kann, muss individuell entschieden werden.

Die Operation erfolgt in unserer Klinik immer durch einen Facharzt oder eine Fachärztin mit der Schwerpunktbezeichnung Gynäkologische Onkologie.