Informationen zu Scheidenkrebs
Was ist Scheidenkrebs?
Scheidenkrebs (Vulvakarzinom) ist eine sehr seltene Tumorerkrankung. Am häufigsten erkranken Frauen im Alter zwischen 60 und 70 Jahren. Zu 90 Prozent handelt es sich um sogenannte Plattenepithelkarzinome.
Warum Scheidenkrebs entsteht, ist nicht genau bekannt. Als Risikofaktor gilt aber eine Infektion mit humanen Papillomaviren (HPV-Infektion).
Anfangs verursacht Scheidenkrebs kaum Beschwerden, weswegen er oft erst spät entdeckt wird. Blutungen aus der Scheide, vor allem nach dem Geschlechtsverkehr, werden am häufigsten beobachtet.
Wie wird Scheidenkrebs behandelt?
Besteht der Verdacht auf ein Vaginalkarzinom, entnehmen der Frauenarzt oder die Frauenärztin eine Gewebeprobe (Biopsie) des verdächtigen Bereichs und lassen diese untersuchen. Bestätigt sich der Krebsverdacht, muss die Ausbreitung des Tumors festgestellt werden. Hierzu werden zum Beispiel eine Ultraschalluntersuchung der Scheide oder auch eine Spiegelung der Harnwege sowie des Enddarms durchgeführt.
Wie Scheidenkrebs im Einzelfall behandelt wird, hängt von der Lage (oberer oder unterer Scheidenbereich), von der Größe und der Ausbreitung des Tumors ab. Auch der Allgemeinzustand der Patientin sowie der zu erwartende Erfolg des Eingriffs spielen bei der Entscheidung für oder gegen eine bestimmte Therapie eine Rolle. In der Regel steht die Chirurgie im Vordergrund.
Wie ist der Ablauf einer Operation bei Scheidenkrebs?
Das Operationsspektrum ist sehr weit. Es reicht von der lokalen Entfernung bis zu ausgedehnten Eingriffen und je nach Lokalisation bis zur Entfernung verschiedener Lymphknotengruppen.
Ist der Scheidenkrebs weiter fortgeschritten, muss gegebenenfalls die gesamte Vagina entfernt werden. In diesem Fall ist je nach persönlicher Situation und unter Berücksichtigung der Wünsche der Patientin die Bildung einer künstlichen Scheide (zum Beispiel aus Dickdarmgewebe) möglich.
Die Operation erfolgt in unserer Klinik immer durch einen Facharzt oder eine Fachärztin mit der Schwerpunktbezeichnung Gynäkologische Onkologie.