Lungenvolumenreduktion (Emphysemchirurgie)
Was verbirgt sich hinter der Diagnose Lungenemphysem?
Als Lungenemphysem wird eine irreversible Überblähung der kleinsten luftgefüllten Strukturen der Lunge bezeichnet. Den Beginn der Erkrankung nehmen betroffene Patientinnen und Patienten häufig zunächst nicht wahr und schenken zunehmender Luftnot bei Belastung meist wenig Aufmerksamkeit. Stattdessen meiden sie Belastungen mehr und mehr. Ein frühzeitiges und untrügliches Symptom ist hingegen chronischer Husten, der zu Beginn vor allem morgens, später auch tagsüber auftritt. Bei abnehmender Belastbarkeit infolge zunehmender Luftnot, aber auch bei chronischem Husten sollte daher immer eine ärztliche Abklärung erfolgen.
Wie läuft die Behandlung ab?
Zunächst wird mit konservativen Behandlungsmöglichkeiten versucht, den Betroffenen Linderung zu verschaffen. Sind diese Methoden ausgeschöpft, wird eine Operation avisiert. Hierfür ist eine sehr sorgfältige präoperative Abklärung notwendig, die folgende Untersuchungen umfasst:
- Erweiterte Lungenfunktionsuntersuchung (Ganzkörperplethysmografie und Messung der Diffusionskapazität)
- Blutgasanalyse
- Atemmessung unter Belastung (Spiroergometrie)
- Computertomografie des Thorax mit Kontrastmittel
- Ultraschalluntersuchung des Herzens (Echokardiografie)
- Rechtsherzkatheteruntersuchung
- Lungendurchblutungsuntersuchung (Perfusionszintigrafie)
Voraussetzung sowohl für die Abklärung als auch für eine mögliche Operation ist eine Nikotinkarenz von mindestens drei Monaten.
Wie läuft die Operation ab?
Bei einem operativen Eingriff werden die am stärksten zerstörten Lungenabschnitte entfernt (Lungenvolumenreduktionschirurgie). Der Eingriff wird minimalinvasiv (thorakoskopisch) durchgeführt. Ziel der Operation sind eine Verminderung der Lungenüberblähung und eine Verbesserung der Atemleistung. Viele Patientinnen und Patienten profitieren mindestens zwei Jahre von der Lungenvolumenreduktion. Die besten Ergebnisse lassen sich bei Betroffenen erzielen, die ein lediglich auf die Lungenoberfelder konzentriertes Emphysem aufweisen, bei denen aber die übrigen Bereiche der Lunge jedoch noch relativ unbelastet sind. Nach einem solchen Eingriff ist mit einem Aufenthalt auf der Intensivstation, einer intensiven postoperativen Physiotherapie und einer Rehabilitationsphase von vier bis sechs Wochen zu rechnen.